#7 - Sport in der Fundación Arco Iris

Bevor wir nach Bolivien geflogen sind, haben wir Freiwilligen fast alle für uns beschlossen, dass wir in irgendeiner Art und Weise Sport machen wollen, um uns fit zu halten und nebenbei auch neue Leute kennenzulernen. Dazu wollten sich die meisten bei irgendeinem Verein anmelden, der die gewünschte Sportart anbietet. Bei manchen hat das schon geklappt, bei mir allerdings nicht. Stattdessen kam Alfredo, der Koordinator vom Projekt Trabajadores, auf uns Freiwillige zu und fragte uns, ob wir nicht Lust hätten zusammen mit den Benifiaciarios von Trabajadores bei einem Fußballturnier mitzuspielen. 

Seitdem spielen Jan, Nico, Moritz und ich jeden Mittwoch gegen verschiedene Mannschaften, die zum größten Teil ebenso wie unserer Team aus Leuten bestehen, die auf der Straße als zum Beispiel Schuhputzer arbeiten, doch auch ein Team aus Polizisten spielt mit. Alleine wegen des Standortes des Kunstrasenplatzes macht das Spielen immer wieder Spaß, da wir uns auf circa 4000 Metern mit freiem Blick ins Tal und auf den Ilimani im Hintergrund die Bälle zuschieben. Der Haken an der ganzen Sache ist, dass wir als Team uns alle in Schalke-Trikots kleiden, da jede Mannschaft einfach Trikots von irgendwelchen meist europäischen Vereinen trägt. Außerdem merkt man immer wieder, dass die meisten nie in einem richtigen Verein gespielt haben, da unser Spiel kein richtiges System hat und irgendwie jeder nach vorne will, um ein Tor zu schießen, fast wie bei der F-Jugend. Erschwerend kommt noch hinzu, dass es auch keinen Trainer gibt, der irgendwelche Anweisungen geben kann, da einzig und allein Alfredo am Spielfeldrand sitzt und eigentlich eher so etwas wie der Manager ist. So kommt es, dass meistens Jan die Aufstellung machen muss und der Rolle des Trainers am ehesten nachkommt. Glücklicherweise konnte unser Hühnerhaufen bisher den Großteil der Spiele gewinnen und darf sich nach jetzigem Stand Hoffnungen auf die „Play-Offs“ machen, bei denen die besten vier Mannschaften in Halbfinale und Finale den Sieger ausspielen.

Eine andere Möglichkeit sich sportlich zu betätigen war das fundaciónsinterne Volleyballturnier bei dem verschiedene Projekte gegeneinander gespielt haben. Unser Teamzusammenschluss aus den Projekten Calle, Ex-Benificiarios und Casa de Paso war wenig erfolgreich und beendete das Turnier auf einem Platz der nicht für die Qualifikation für die „Play-Offs“ ausreichte (der letzte), die genauso wie die beim Fußballturnier bestritten wurden. Sieger war am Ende das Projekt Apoyo Educativo, bei dem von uns Freiwilligen Moritz mitgespielt hat.

Voraussichtlich wird es dann bald auch noch ein Futsal-Turnier geben, das genauso wie das Volleyballturnier zwischen den Projekten ausgetragen wird.

 

Nachtrag: Mittlerweile ist unsere Mannschaft aus dem Turnier ausgeschieden, obwohl wir in der regulären Saison genügend Punkte gesammelt haben, um unter den ersten vier Teams zu landen. Aufgraund einiger Komplikationen und der Tatsache, dass die Organisatoren des Turniers einen Turniersieg unsererseits nicht gerne sehen würden, haben wir einige Punkte abgezogen bekommen und sind nun nur noch fünfter der Tabelle und somit ausgeschieden.

 

Bilder:

https://drive.google.com/drive/folders/11ox7785GwsVCWpdUdoKlrzbCp0T8Nx3I?usp=sharing

Kommentar schreiben

Kommentare: 0